Rhizarthrose / Arthrose des Daumensattelgelenkes
Das Daumensattelgelenk befindet sich an der Daumenbasis in Nähe des Handgelenkes. Dieses Gelenk heißt Sattelgelenk, weil der erste Mittelhandknochen auf dem großen Vieleckbein (einer der acht Handwurzelknochen) wie ein Reiter auf dem Sattel sitzt.
Bei Veranlagung und Überbelastung kommt es zum Verschleiß. Die Gelenkknorpelschicht wird immer dünner, bis Knochen auf Knochen reibt. Am Ende steht die Gelenksteife. Dieser Prozess kann schmerzlos, häufig aber auch schmerzhaft ablaufen.
Die Behandlung der schmerzhaften Rhizarthrose sollte stufenweise erfolgen.
Zu Anfang steht die Medikamentöse Therapie ( „Rheuma-Tabletten“).
Bei immer häufiger auftretenden Schmerzen: Spritzen in das Gelenk. Cortison um die schmerzhafte Entzündung zu unterbinden.
Oder Hyaloronsäure-Injektionen zum Verzögern des Fortschreiten des Verschleißes.
Bei dauerhaften Beschwerden kann eine Röntgenbestrahlung oder die Injekion eines "strahlenden" Medikamentes (RSO) erfolgen.
Bei fehlender Besserung oder massivem Verschleiß (Röntgenbild) sollte die operative Therapie erfolgen.
Die Standard-Operation ist die Entfernung des großen Vieleckbeines. Durch diese Entfernung wird dem Gelenk ein Partner genommen. Somit existiert dieses Gelenk nicht mehr und die Schmerzen verschwinden.
Damit der 1. Mittelhandknochen (mit dem Daumen) nicht langsam in den verbleibenden Raum wandert, gibt es viele verschiedene OP-Techniken die
- den Raum nur verkleinern
- den Raum mit körpereigenem Gewebe auffüllen
- den 1. Mittelhandknochen mit ortsständigen Sehnen aufhängen
Unsere Standardoperation ist die Entfernung des großen Vieleckbein mit anschließender Auffüllung des Raumes mit einer aufgerollten körpereigenen Sehne. Diese Operation betrifft nur die Hand (Rhizarthrose) und den Unterarm (Sehne). Regelhaft führen wir diesen Eingriff ambulant und in Teilnarkose in unserer Praxisklinik durch.
Bei Patienten, die sehr auf die Kraft der Hand angewiesen sind, füllen wir den Raum nach Entfernung des Trapezium mit einem Stück Rippenknorpel auf. Unter kurzstationären Bedingungen (regelhaft 2 Nächte) wird bei dieser Operationstechnik in Vollnarkose neben dem Brustbein ein würfelähnliches Stück Rippenknorpel (5. oder 6. Rippe auf der Seite der betroffenen Hand) entnommen und nach Zuschneiden eingepasst. Die Nachbehandlung beider Techniken ist ähnlich. Ein bis zwei Wochen Gips und dann noch 4 Wochen tragen einer Spezialorthese (Schiene).
Unsere OP-Technik und die Ergebnisse wurden auf einem Poster für den Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) 2011 veröffentlicht.
Grundsätzlich gibt es auch für das Sattelgelenk einen künstlichen Gelenkersatz. Diese bleibt jedoch wenigen Indikationen vorbehalten. Trotz neuster Materialien und Designs gibt es keine größeren Untersuchungen zur Lebensdauer/Standzeiten.